
Wenige Tage vor dem Grand Prix von Formel 1 aus Bahrain weht in Maranello ein Wind der Unsicherheit. Ferrari bereitet sich auf die Einführung der ersten Weiterentwicklung seines SF-25 vor, mit einem völlig neuen Boden und aerodynamischen Anpassungen. Doch intern ist die Entscheidung umstritten. So sehr, dass sich zwei Lager innerhalb der ScuderiaEs gibt eine große Kluft zwischen denen, die vorwärts gehen wollen, und denen, die vorsichtiger sein wollen.
Eine Entwicklung bereit, aber ein geteiltes Team
Mehreren übereinstimmenden Quellen zufolge ist der neue Boden der SF-25 nicht nur bereit für den Einsatz in Sakhir, sondern soll bereits im Winter im Windkanal entworfen und durch Simulationen validiert worden sein. Dieses Paket soll eine der größten Schwachstellen beheben, die seit den Wintertests identifiziert wurden: eine zu nervöse Hinterachse, die schwer zu kontrollieren war, insbesondere für Charles Leclerc.
Das Problem? Das Team scheint geteilter Meinung darüber zu sein, ob die Einführung schon an diesem Wochenende erfolgen soll. Die Aerodynamikabteilung unter der Leitung von Diego Tondi drängt auf den sofortigen Einsatz, da sie davon überzeugt ist, dass die theoretischen Gewinne signifikant sind. Der Teamchef Fred Vasseur und der technische Direktor Loïc Serra ziehen es jedoch vor, die Sache hinauszuzögern. Ihrer Meinung nach leidet der SF-25 an einer allgemeinen Unausgewogenheit, die vor allem auf eine sehr lebhafte Front und ein instabiles Heck zurückzuführen ist. Sie halten es für riskant, ein solches Update einzuführen, solange die grundlegende Balance des Autos nicht unter Kontrolle ist.
Die Lehren von Suzuka
Die Analyse der während des Großen Preises von Japan gesammelten Daten sollte eine Entscheidung bringen. Donnerstag, der 10. April, ist der Stichtag für die Entscheidung, auf der Grundlage der Leistungsdaten von Suzuka, ob die Einschränkung tatsächlich von der Aerodynamik kam, obwohl die Balance gut war, was Leclerc behauptet, oder ob die mechanische Basis immer noch zu unvollkommen ist, um den neuen Boden auszunutzen.
Eine weitere Option wird ebenfalls in Betracht gezogen: beim freien Training in Bahrain den alten und den neuen Boden direkt vergleichen. Beganovic, der Leclerc im FP1 ersetzen wird, könnte mit der aktuellen Version fahren, während Lewis Hamilton die neue Konfiguration testen würde.
Die Scuderia sucht die richtige Richtung
Trotz einer Saison, die die Saison des Neuanfangs sein sollte, lassen die Ergebnisse auf sich warten: ein vierter und ein siebter Platz in Suzuka, trotz des scheinbar besten Wochenendes. Die Zweifel sind groß und einige interne Mitarbeiter beginnen sich zu fragen, ob der SF-25 nicht einfach nur ein "fehlgeborenes" Auto ist.
Hinzu kommt eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Piloten. Leclerc und Hamilton hätten schließlich unterschiedliche technische Präferenzen, was die Strategie der gemeinsamen Entwicklung des Einsitzers in Frage stellt. Tatsächlich wird von beiden Seiten eine größere Autonomie bei den Einstellungen gefordert, was ein Zeichen dafür ist, dass der Mythos des "ähnlichen Fahrstils" zerbricht.
Ein entscheidendes Update für die Zukunft des SF-25 ... und das Auto von 2026?
Dieser Boden ist keine einfache technische Entwicklung. Loïc Serra, der sowohl für die aktuelle Entwicklung als auch für das Projekt 2026 verantwortlich ist, wird sich entscheiden müssen: Soll er jetzt eine Dynamik regelmäßiger Weiterentwicklungen der SF-25 starten oder noch warten und dann entscheiden, ob er alles auf 2026 setzt.