Stellantis: Bald ein Elektroauto mit Auspuff?

Die Idee eines Auspuffs für Elektroautos erscheint auf den ersten Blick überraschend, wenn nicht sogar absurd. Tatsächlich scheinen Auspuffanlagen bei einem Elektrofahrzeug, das keine Abgase erzeugt, überflüssig zu sein. Dennoch Stellantis könnte einen Weg gefunden haben, ein solches System in seine Elektrofahrzeuge einzubauen, und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: der Sicherheit.

Wie die Website berichtet greencarreportsAm 16. Januar veröffentlichte das Patent- und Markenamt der Vereinigten Staaten (USPTO) Folgendes ein von Stellantis im Jahr 2023 angemeldetes Patent für ein Abgassystem für Elektrofahrzeuge. Was ist das Ziel? Vermeidung von Batteriebränden durch die Kontrolle von entflammbaren Gasen, die bei einem thermischen Bruch entstehen.

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Ein thermischer Bruch kann auftreten, wenn die Batterie eines Elektrofahrzeugs überhitzt. Bei einem solchen thermischen Versagen kann die Batterie entflammbare Gase wie Wasserstoff, Methan, Ethylen oder Butan freisetzen. Diese Gase können sich bei den hohen Temperaturen, die durch die defekte Batterie entstehen, entzünden und zu einem Brand führen. Stellantis schlägt hier ein System vor, mit dem man diese Gase kontrollieren kann, indem man sie eliminiert oder ihre Menge verringert, bevor sie zu einer Bedrohung werden.

Das von Stellantis angemeldete Patent beschreibt ein Abgassystem, das den Druck aus der Batterie abführen und gleichzeitig diese Gase chemisch behandeln würde. Dies erinnert an die Funktionsweise von Katalysatoren bei Verbrennungsfahrzeugen, die die Abgase behandeln, um ihre Toxizität zu verringern.

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Es sei daran erinnert, dass Stellantis neue modulare STLA-Plattformen entwickelt hat, die sowohl Verbrennungsmotoren als auch Elektromotoren aufnehmen können. Dies ermöglicht die Integration eines Abgassystems sowohl für Verbrennungs- als auch für Elektrofahrzeuge.

Jüngstes Beispiel für die Nutzung dieser Modulplattformen ist das für den Dodge Charger Daytona EV entwickelte Auspuffsystem. Obwohl es nicht zur Verarbeitung von brennbaren Gasen dient, erzeugt dieses System die charakteristischen Vibrationen und Geräusche eines V-8-Motors, um das Klang- und Sinneserlebnis eines Autos mit Verbrennungsmotor wiederzugeben. Die Idee, ein Auspuffsystem nicht für die Gase, sondern für den Klang wie für die Sicherheit hinzuzufügen, scheint dieser Logik perfekt zu entsprechen.

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Zurück zum Patent: Obwohl diese Batterieauspuffanlage wie ein letzter Ausweg erscheint, ist Stellantis nicht allein mit seiner Arbeit an diesem Thema. Bosch hatte 2019 eine Pyrotechnik-Lösung vorgeschlagen, um die elektrischen Verbindungen zwischen der Batterie und dem Rest des Fahrzeugs im Falle eines thermischen Bruchs schnell zu unterbrechen. Diese Lösungen zielen nicht darauf ab, das Auftreten des Phänomens zu verhindern, sondern darum, den Schaden zu begrenzen, sobald er eingetreten ist, und so die Rettungsmaßnahmen sicherer und schneller zu machen.

Die Sicherheit von Elektrofahrzeugen ist ein oft diskutiertes Thema. Laut dem Institute for Highway Safety (IIHS) ist das Brandrisiko jedoch zwar besorgniserregend, aber marginal.

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