
Maserati kehrte mit dem MC20 GT2 in den Rennsport zurück, der Ende 2023 in Paul Ricard debütierte. Im vergangenen Jahr baute der Dreizack auf dieser erfolgreichen Rückkehr auf und enthüllte den GT2 Stradale, eine noch radikalere Version der MC20 der sich optisch, aber auch technisch am GT2-Rennwagen orientiert. Wir hatten die Gelegenheit, ihn aus der Nähe zu betrachten und sogar auszuprobieren!
Die MC20 wird zügellos

Der GT2 Stradale hat genau das richtige Aerodynamikpaket, ohne dabei zu viel von der fließenden, schlanken Linie dieses schönen Sportwagens zu opfern. Natürlich weichen die Eleganz und die Kurven des MC20 ein wenig der Aggressivität des GT2-Geistes, Hier wird der negative Auftrieb bei 280 m/h auf 500 kg geschätzt, gegenüber 135 kg beim MC20.

Das Dach, die Rückspiegel und die Fronthaube mit den Luftstromöffnungen (natürlich in Form eines Dreizacks) sind aus Karbon, um Gewicht zu sparen. Insgesamt 60 Kilogramm weniger durch die äußeren und inneren Veränderungen. Zu den kleinen Details gehören das Logo des Dreizacks, das sich bei dieser Lackierung blau färbt, und der Schriftzug "Fuoriserie" am Schweller in der Nähe der Seitenschweller, da der Stradale den Kunden die Möglichkeit bietet, ihn nach ihrem Geschmack zu gestalten.

Der Heckspoiler ist in drei Positionen einstellbar, aber die Änderungen werden manuell vorgenommen. Auch hier wurde auf ein elektrisches System verzichtet, um Gewicht zu sparen. Ein weiteres technisches Detail, das von Bedeutung ist, sind die Karbon-Keramik-Bremsen, die die Stahlbremsen des Basis-MC20 ersetzen, während die geschmiedeten Aluminiumfelgen mit Zentralmuttern versehen sind, was seit dem MC12 das erste Mal bei einem Maserati-Serienmodell ist.
Inneres Ambiente

Das Innere ist eine Mischung aus Schlichtheit und Rennatmosphäre. Die Gewichtsoptimierung geht weiter, mit Riemen anstelle der herkömmlichen Türgriffe und geschmiedetem Karbon für die Türen. Zwischen den Sitzen befindet sich eine auffällige Mittelkonsole, die über einen großen Drehknopf die verschiedenen Fahrmodi steuert. Diese Konsole mit ihren großen Knöpfen und der Mischung aus Karbon und gelben Oberflächen erinnert natürlich an das Bedienfeld des GT2-Rennwagens.

Das Lenkrad ist zweifellos das am schönsten anzuschauende Teil, während das restliche Design des Armaturenbretts schnörkellos und sogar ein wenig nüchtern ist. Einige Knöpfe, wie die für die Fensterheber, wirken etwas "plastikartig", aber der viele Alcantara, auch in den Türinnenseiten, wertet das Ganze auf.

Die wunderschönen blauen Sabelt Alcantara-Schalensitze, Der gelbe Schriftzug GT2 Stradale auf den Karbon-Türeinstiegsleisten und die kleine italienische Flagge auf der Beifahrerseite lockern das Gesamtbild auf. Ein letztes kleines Detail in Form eines historischen Augenzwinkerns: Ganz unten in der Mittelkonsole befindet sich eine Plakette mit der Seriennummer dieses GT2. Wir haben hier die "1 of 914", eine Anspielung auf das Jahr 1914, in dem die Brüder Maserati die Marke gründeten!

Am Steuer!
Der GT2 Stradale will seinem Fahrer das "Beste aus beiden Welten" bieten, die perfekte Kombination aus Rennsport und Straße. Der V6 Nettuno, dessen Höchstleistung auf 640 PS gesteigert wurde, ist 10 PS stärker als der MC20. Der optionale Titan-Auspuff sorgt für einen noch fesselnderen Sound. Die Geometrie der Radaufhängung wurde in Anlehnung an die Konfiguration des GT2 auf der Rennstrecke geändert, und das Getriebe wurde hinsichtlich der Drehmomentabgabe überarbeitet.

Wir durften das Auto 40 Minuten lang in der hügeligen Umgebung der Rennstrecke Paul Ricard fahren, auf Straßen, auf denen man die dynamischen Eigenschaften eines Autos testen kann, mit einer Abfolge von Schräglagen, langen Kurven, engen Kurven und kurzen geraden Abschnitten.
Man genießt sofort die ideale Fahrposition, die einem Cockpit gleicht, in dem alles leicht in die Hände fällt. Auch große Menschen (meine Wenigkeit ist 1,90 m groß) können problemlos in der Sabelt-Schale Platz nehmen. Ein weiterer Pluspunkt ist die hervorragende Sicht durch die große Windschutzscheibe. Da die vorderen Kotflügel ins Blickfeld fallen, hat der Fahrer einen guten Überblick über die Straßenlage seines Fahrrads, was natürlich sehr hilfreich ist, um es in der Hitze des Gefechts in die richtige Position zu bringen. Beim Anfahren und bei niedrigen Geschwindigkeiten ist der GT2 sehr geschmeidig und leicht zu handhaben, aber er stampft ungeduldig und will brüllen. Der Motor spricht schnell und kräftig an, der GT2 springt sofort los, wenn man drückt, ohne einen langen Pedalweg zu benötigen, und er stützt sich auf ein sehr reaktionsschnelles Getriebe, das man gerne manuell mit den großen Karbon-Schaltwippen bedient.
Auch wenn es nicht mehr so rasant ist wie zu Zeiten des V8-Motors, kann der Nettuno-V6 vor allem im unteren Drehzahlbereich schön vokalisieren. Die Straßenlage ist entsprechend und lässt Sie mit großem Vergnügen Kurven fahren, wobei die Lenkung sehr präzise und direkt ist und den GT2 ideal positioniert. Als moderner Sportwagen respektiert der GT2 Stradale seine Gäste auch auf langen Fahrten und ist recht komfortabel, wenn man den GT-Fahrmodus aktiviert. Unebenheiten werden gut absorbiert und im schlimmsten Fall gibt es ein Liftsystem, das die Front des Wagens bei zu starken Bodenwellen anhebt.
Machen wir uns nichts vor, es ist vor allem auf der Rennstrecke, wo man das volle Ausmaß dieses GT2-Straßenfahrzeugs erleben kann. Auf der Teststrecke in Balocco soll der GT2 Stradale 5 Sekunden pro Runde schneller sein als der Basis-MC20. Jetzt müssen Sie nur noch einen Scheck über 300.000 Euro ausstellen, zu denen bei uns in Frankreich natürlich noch die 70.000 Euro Malusgebühr hinzukommen...
Gewiss, er ist schön, dieser GT2 Stradale, scheinbar effizient.
Die Tasten am Lenkrad sind jedoch die gleichen wie bei meinem Tonale, meiner Giulia und meinem Stelvio.
Ich habe eine Frage, keine Kritik, ganz zu schweigen von dem Malus, ist es für den gleichen Preis ein Ferrari 296 GTS, ein Lamborghini Huracan Sterrato, ein Mc Lauren GTS? Etc...
Soweit ich mich erinnere, steht er eher in direkter Konkurrenz zu einem lamborghini huracan sto, einem Porsche gt3 und einem Ferrari 488 Pista.
Auf der Rennstrecke sieht man deutlich, dass er mit dem Lamborghini weitgehend konkurriert. Für die beiden anderen bräuchte man ein Engagement im gt3.