
Maserati hat lange Zeit die Unklarheit über seine Ambitionen im Bereich der Elektrizität kultiviert. Als die Marke vor einigen Jahren ankündigte, in das Geschäft mit elektrischen Sportwagen einsteigen zu wollen, schlug sie kräftig zu: Über 1200 PS Leistung, um mit Modellen wie dem Tesla Model S Plaid oder dem Lucid Air Sapphire mithalten zu können. Ein Versprechen, das damals viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch bei der Vorstellung des GranTurismo Folgore, dem elektrischen Vorzeigemodell von Maserati, sah die Realität anders aus: "nur" 761 PS.
Diese Leistung, obwohl sie für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 2,7 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h völlig ausreicht, hat einige Fragen aufgeworfen. Warum ein so großer Unterschied zu den ursprünglichen Versprechungen? Die Antwort liegt in einem oft unterschätzten Faktor: der Batterietechnologie. Tatsächlich verwenden der GranTurismo und das Grancabrio Folgore drei Elektromotoren, die 1200 PS erzeugen können. Doch die Batterie ist im derzeitigen Zustand nicht in der Lage, dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Das Gewicht und die Kapazität der derzeitigen Batterien scheinen die Leistung noch immer zu begrenzen.
Dennoch wird die Hoffnung immer greifbarer: Maserati könnte sein Versprechen, ein Modell mit 1200 PS zu bauen, einlösen. In einem Interview mit Auto ExpressDavide Danesin, der Leiter der Technikabteilung bei Maserati, hat enthüllt, dass Maserati bereits an einer neuen Batterietechnologie arbeitet. Diese Innovation könnte nicht nur die Reichweite der Fahrzeuge erhöhen, sondern auch mehr Leistung freisetzen. Der berühmte GranTurismo und sein Cousin Grancabrio könnten schon bald von dieser Entwicklung profitieren, und laut Danesin, könnten die nächsten Versionen der Elektrofahrzeuge von Maserati die derzeitigen 761 PS noch übertreffen.
Die Wahrheit ist, dass die Idee eines Modells mit mehr als 1000 PS zwar verlockend ist, wäre es wahrscheinlich sinnvoller, sich auf Aspekte zu konzentrieren, die für das tatsächliche Fahrerlebnis wichtiger sind. Das beginnt mit dem Gewicht des Autos. Mit 2.260 kg ist der GranTurismo Folgore für einen Sportwagen relativ schwer, und eine Reduzierung dieses Gewichts würde die Leistung verbessern, ohne die Leistung zu erhöhen.
Für Fahrer, die nicht jedes Wochenende Dragster-Rennen fahren, muss die rohe Kraft nicht unbedingt an erster Stelle stehen. Ein Drehmoment von 1350 Nm, wie es der GranTurismo Folgore aufweist, ist bereits beeindruckend und reicht für ein berauschendes Fahrerlebnis völlig aus. Was sich wirklich lohnen würde zu verbessern, ist die Reichweite. Mit einer leichteren und leistungsfähigeren Batterie könnten längere Strecken zurückgelegt werden, während die außergewöhnliche Leistung erhalten bleibt.
Auch wenn der 1200 PS starke GranTurismo noch nicht Realität ist, zeigen die laufenden Projekte und die Forschung an neuen Batterien, dass Maserati nicht bei seinem ersten Versuch mit Elektroautos stehen geblieben ist. Dann ist der GranTurismo mit 1000 PS vielleicht nur eine Frage der Zeit.