
Die Elektrifizierung stellt die Welt der Autos auf den Kopf, auch in der obersten Preisklasse. Und in dieser Welt hat sich eine sehr glaubwürdige Stimme Gehör verschafft: die von Mate Rimac, CEO von Rimac Automobili ... und seit 2021 CEO von Bugatti Rimac, dem Joint Venture, das die zukünftigen Bugattis beaufsichtigt. Bei einer von der Financial Times organisierten Konferenz vor weniger als einem JahrDieser Pionier der Elektrofahrzeuge überraschte mit seiner Aussage: seiner Meinung nach geht das goldene Zeitalter der elektrischen Hypercars 100 % bereits zu Ende.
Eine schockierende Aussage von dem Mann, der den Nevera, eines der leistungsstärksten Elektroautos, das je gebaut wurde, auf den Markt gebracht hat. Mate Rimac geht noch einen Schritt weiter: Er glaubt, dass Kunden im sehr hohen Preissegment nun versuchen, sich von der Masse der mittlerweile allgegenwärtigen Elektrofahrzeuge abzuheben. In seinen Augen werden die mechanischen, analogen Empfindungen, der Klang und die Brutalität eines Verbrennungsmotors oder eines Hybridmotors wieder zu den wichtigsten Auswahlkriterien für leidenschaftliche Menschen. Im Klartext: Luxus kann sich nicht mehr mit Stille begnügen.
Treffen am 9. Oktober 2025
Und doch Ferrari kündigte die Vorstellung seines allerersten Elektroautos 100 % für am 9. Oktober 2025. Ein wichtiges Ereignis in der Geschichte von Maranello. Laut Benedetto Vigna, dem CEO der Marke, ist dieses Modell alles andere als ein gewöhnliches Elektrofahrzeug: "An diesem Tag wird es viele Elektronen auf den Straßen von Maranello geben", rutschte es ihm nicht ohne Schalk heraus. Und kürzlich, im März 2025 in New York, fügte er hinzu: "Wir bauen kein Elektroauto, um ein Häkchen zu setzen. Wir schaffen etwas Aufregendes, einen echten Ferrari".
Ferrari spricht nicht von einem "Übergang", sondern von einer Ergänzung seiner Produktpalette. Verbrennungsmotor, Hybridantrieb, Elektroantrieb: Jede Technologie wird ihren Platz in einem Mix haben, der darauf ausgelegt ist, die DNA der Marke zu bewahren und gleichzeitig die Anforderungen der Zukunft zu integrieren. Was ist das Ziel? Bis 2026 sollen 60 % der Verkäufe mit Hybrid- oder Elektroantrieb und 40 % mit Verbrennungsmotor erfolgen. Ein subtiles Gleichgewicht, das weit entfernt ist von der radikalen Wende, die Maserati mit seiner Folgore-Reihe vollziehen wollte.
Kann Ferrari erfolgreich sein, wo Rimac zweifelt?
Das ist die eigentliche Frage. Denn Ferrari setzt nicht aus Pflichtgefühl oder aus einer Marketinghaltung heraus auf die elektrische Karte. Die Marke versteht ihr Elektromodell als Objekt der Begierde, genauso wie einen 812 oder einen SF90. Ein lange gereiftes Projekt, das in einer neuen, hochmodernen Anlage in Maranello entwickelt wurde, dem Ferrari E-Building, das der Produktion von Motoren, Batterien und ... Emotionen gewidmet ist.
Die Teams arbeiten auch an innovative Soundlösungen, um das Brüllen eines V12-Motors durch ein völlig neues Klangerlebnis zu ersetzen, das von Ferrari stammt. Eine große Herausforderung, die jedoch den Ambitionen der Marke gerecht wird.
Wenn Ferrari Erfolg hat...
Dann wäre die Botschaft an die Welt der Premium-Automobile durchschlagend. Ferrari könnte zu die erste Marke, die beweist, dass ein luxuriöses Elektroauto verführen kann, ohne das Fahrgefühl zu verleugnen. Besser noch: Sie könnte zeigen, dass die Elektrotechnik eine eigene Persönlichkeit haben kann, die weit entfernt ist von der kalten technologischen Effizienz, die Rimac anprangert.
Das wäre eine Form von Ironie: beweisen, dass Bugatti-CEO Rimac sich geirrt hat - beim Elektroauto, gerade dort, wo ihre Gruppe sich als Vorreiterin erwiesen hatte.