
Es ist ein Erdbeben in der gedämpften Welt der europäischen Luxusautos: Ferrari führt ernsthafte Gespräche mit dem chinesischen Hersteller Leapmotor, um eine Plattform für Elektroautos gemeinsam zu nutzen. Die Information, die von Zhu Jiangming, dem CEO von Leapmotor, auf der Shanghai Auto Show offiziell enthüllt wurde, bestätigt Folgendes ein Gerücht, das wir bereits im Februar auf Italpassion erwähntenDer Ferrari-Chef Benedetto Vigna wurde in China bei einem Besuch der Leapmotor-Anlage in Hangzhou gesichtet.
Eine einfache Höflichkeitsreise? Nicht wirklich. Hinter dem Besuch verbargen sich tatsächlich konkrete Verhandlungen, wie Milano Finanza gerade bestätigt hat: Ferrari möchte die Möglichkeit erkunden, ein zukünftiges Elektromodell auf der Grundlage der Leapmotor-Architektur zu entwickeln. Stellantis, der mit 20 % an Leapmotor beteiligt ist, hat sich bereits für diese Architektur entschieden, um mit kostengünstigen Modellen in den Markt einzutreten.

Ein strategischer Wendepunkt für Ferrari
Seit jeher baut Ferrari seine Autos um hausgemachte Fahrgestelle, selbst entwickelte Motoren und eine unvergleichliche handwerkliche DNA herum. Warum also sollte man in Erwägung ziehen, eine chinesische Plattform zu teilen? Die Antwort ist ein Wort: Elektrifizierung.
Ferrari wird im Oktober 2025 sein allererstes Modell 100 % mit Elektroantrieb vorstellen. Doch um Fristen einzuhalten und die Entwicklungskosten zu minimieren, müssen selbst Giganten manchmal Zugeständnisse machen. Und Leapmotor verfügt über eine ausgereifte, kostengünstige EV-Technologie, die bereits in großem Umfang eingesetzt wird.. Im Jahr 2024 verkaufte der chinesische Hersteller fast 294.000 Fahrzeuge, wuchs um 104 % und erzielte im letzten Quartal einen Nettogewinn. Beeindruckend für eine Marke, die erst 2015 gegründet wurde.
Drei mögliche Szenarien
Die genaue Art der laufenden Vereinbarung bleibt geheim, aber es zeichnen sich drei Hypothesen ab:
1. Ein elektrischer Ferrari auf Leapmotor-Basis?
Schock-Szenario: Ferrari könnte die modulare Leapmotor-Plattform nutzen, um schneller eine elektrische Modellreihe zu entwickeln. Auch wenn es mit der Philosophie von Maranello unvereinbar scheint, werden beim Übergang zur Elektrotechnik die Karten selbst für die renommiertesten Marken neu gemischt.
2. Ferraris nur für den chinesischen Markt
Eine weitere Möglichkeit wäre die Entwicklung spezieller Elektromodelle für China, einem strategischen, aber schwierigen Markt für europäische Marken. Ein "erschwinglicheres" Ferrari-Modell (bei allen Proportionen), das vor Ort produziert wird, könnte helfen, eine junge, technikbegeisterte Kundschaft anzusprechen.
3. Leapmotor-Technologie für Maserati?
Eine gewagtere, aber faszinierende Hypothese: Was wäre, wenn Ferrari im Auftrag von Maserati verhandeln würde? Es sei daran erinnert, dass Stellantis (Eigentümer von Maserati), Ferrari und Leapmotor einen gemeinsamen Aktionär haben: Exor über John Elkann. Die Marke mit dem Dreizack hat Mühe, im Elektrobereich abzuheben, und eine gemeinsame Nutzung der Technologie mit Leapmotor über Ferrari könnte eine schnelle Erholung ermöglichen...
Das Timing ist beunruhigend
Der erste elektrische Ferrari soll am 9. Oktober 2025 enthüllt werden. Dass diese Gespräche jetzt öffentlich gemacht werden, ist nicht unbedeutend: Die Leapmotor-Plattform könnte direkt oder indirekt eine Rolle bei dieser Einführung spielen. Aber wie weit ist Ferrari bereit zu gehen, um im elektrischen Rennen zu bleiben?
Elektrische Ferraris auf Leapmotor-Basis? Die Idee schien noch vor wenigen Monaten unvorstellbar. Und doch überholt die Realität die Fiktion, da selbst die Größten mit Schnelligkeit, Kostenoptimierung und technologischem Know-how aus Asien zu kämpfen haben. Wie auch immer die Gespräche ausgehen werden, dieser Moment markiert einen historischen Wendepunkt für Ferrari.
Unsinn!!@@
Es ist auch möglich, dass sie im Falle eines Misserfolgs oder eines schwachen Verkaufs des elektrischen Ferraris nicht zu viel bezahlen müssen.